Rainer M. Thurau
Trigonismus
Der Trigonimus – die Bezeichnung des Stils der Malerei von Rainer M. Thurau - benutzt die geometrische Form des Dreiecks um sie in naturalistische Malerei zu integrieren und durch konsequente und kompromisslose Raumschattierungen innerhalb des Dreiecks dreidimensionalen Tiefe zu vermitteln um mit diesem künstlerischem Mittel die Charakteristika des Objekts oder der Person hervorzuheben und zu unterstreichen
Der Trigonismus vermittelt eine Nähe zum italienischen Futurismus der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts (Boccioni, Russolo, Balla u.a.), zum russischen Kubofuturismus (Malewitsch, Popowa, u.a.) und zu den Künstlern Delaunay und Marc. Einserseits orientiert am Credo Ferdinand Legérs „ Der moderne Mensch lebt mehr und mehr in einer überwiegend geometrischen Ordnung“ - welches Thurau auf seine Weise deutet - fühlt sich der Trigonismus jedoch eindeutig auch dem Naturalismus und dem Realismus verbunden und vermeidet das Gegenständliche ausschliesslich in kubistische und expressive Strukturen aufzulösen: Der naturalistische Inhalt des Bildes bleibt als Motiv eindeutig erkennbar erhalten.
Der Kunstbegriff 'Trigonismus' versteht sich als Unterscheidung der damit verbundenen Darstellungsweise gegenüber den bekannten, dem Kubismus nahestehenden Kunstformen. Tatsächlich haben bereits die Künstler des Kubismus in dieser Kunstrichtung ein Differenzierung zueinander gesucht und entsprechende Stilbezeichnungen formuliert. So hat z.B. Feininger seinen eigenen Stil zum reinen Kubismus unterschieden und nannte ihn 'Prismaismus" :„……Dass man Feiningers Kunst schon seinerzeit in die Nähe des Kubismus rückte, mag ihn gestört haben. Lieber sprach er von "Prismaismus", was die Absicht einer luziden Transformation von Realität zu höherer Wirklichkeit unterstreicht. ………. so sehr er zur Abstraktion neigte, verließ er niemals ganz die Welt des Gegenständlichen…..“ (1)
Die grösste Nähe des 'Trigonismus' findet sich im 'Analytischen Kubismus", welcher sich wiederum beachtlich vom Orphismus (orphistischen Kubismus) unterscheidet. Es ist überraschend wie doch die Kubisten und Futuristen trotz ihrer stilistischen Nähe und strengen, geometrisch und stereometrische orientierten Kunstform die Distanz zueinander suchten. Tatsächlich ist die Nähe Thuraus zum Analystischen Kubismus letztlich auch angelehnt an den künstlerischen Gedanken Feiningers welche versuchte Gegenständlichkeit und kubistische Abstraktion möglichst konsequent zu vereinen. In diesem künstlerischem Denken und Ausdruck finde sich die trigonistische Stilrichtung am ehesten wieder.
In Verbindung mit Thuraus Kreationen in der Angewandten Kunst sieht dieser zudem die Möglichkeit über Installationen eine interessanten künstlerische Symbiose zwischen zweidimensionalen Arbeiten zu einem dreidimensionalen Trigonismus.
Quellen:
(1) TLZ online, 11.09.2009 Von Wolfgang Hirsch : http://www.toskanaworld.net/web/de/content/content.php?areaID=1&menuID=12&active_menu=0&area=Toskanaworld&menu=home&content=Text2&vhm=&detailID=235]